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Die Milchglaswand - Nähe zulassen mit EFT

Können Seelen einander im Traum begegnen? Nach dieser Nacht war Anna davon überzeugt. Sie hatte schon oft von Marko geträumt – voller Sehnsucht, Lust und Intensität. Aber dieses Gefühl überwältigender Freude und grenzenloser Innigkeit hatte sie noch nie erlebt. Es war, als sei sie eingetaucht in Markos Seele und er in ihre. Ohne Angst, Scheu oder Scham. Sie hatten einander genossen und gefeiert, wie sie wirklich waren – maximale seelische Intimität. Dann hatte der Tag Anna wieder, und sie fragte sich, warum sie im Alltag mit Marko statt seelischer Nähe oft eine Mauer aus Milchglas spürte. Er war ein charmanter, lebenslustiger, erfolgreicher Mann, sie war eine starke, intelligente, attraktive Frau, und ihre Freunde hielten sie für das perfekte Paar. Warum also fühlte sie sich einsam und unverstanden in dieser Beziehung? Und wie ließ sich das erfüllte Gefühl von Innigkeit aus dem Traum in ihr Miteinander holen? 

 

Julia war wieder alleine. Ihr Mann Jörg hatte sie Knall auf Fall nach fünf Jahren für eine Andere verlassen. Julia war fassungslos und konnte diesen abrupten Schlussstrich nicht begreifen. Sie war schön, sie war stark, sie hatte den Haushalt trotz Beruf gut organisiert, den Sohn perfekt erzogen - eine Familie, wie sie sein sollte. Da fiel ihr der Satz ein, mit dem sich ihr Mann verabschiedet hatte: “Du hast mich gar nicht geliebt und warst immer nur mit dir selbst beschäftigt.“ Ihre Freundin hatte gesagt. „Ach, der kann eben nicht mit starken, tollen Frauen umgehen.“ Einfache Lösung. Zu einfach? Was hatte da unter der Oberfläche ihre Ehe zerstört? Und wie konnte sie verhindern, dass es wieder passierte?

 

Michael liebte Ellen abgöttisch. Und er wartete geduldig und voller Verständnis darauf, dass sie seine Gefühle endlich erwiderte. Und je freundlicher und anständiger er war, desto schuldiger und trauriger fühlte sich Ellen, weil sie keine Lust auf seine Zärtlichkeiten hatte. Dabei lag ihr doch so viel an ihm, und sie fand ihn auch ausgesprochen attraktiv und sexy. Warum gelang es ihr nicht, sich wirklich auf Michael einzulassen? 

 

Wenn man diesen drei Frauen begegnet, entdeckt man Ähnlichkeiten. Sie meistern ihr Leben mit Stärke und Disziplin, wirken empathisch und attraktiv. Sie sind Vorzeigefrauen unserer Zeit, die Power und Perfektionismus zur Norm erklärt hat, aber im Kern sind sie tief verletzt. 

 

Anna trägt noch die Kindheitserfahrung mit sich, in den Augen ihrer kritischen Mutter nicht gut genug gewesen zu sein. Nicht hübsch genug, nicht schlank genug, und ihre Zweien in der Schule hätten doch auch eher Einsen sein müssen. Deshalb ist die erwachsene Anna unbewusst davon überzeugt eine wenig liebenswerte Mogelpackung zu sein, was natürlich niemand bemerken darf – vor allem nicht Marko. Auch Julia ist von klein auf zu Perfektionismus erzogen werden, allerdings spielte bei ihr der Vater die entscheidende Rolle. Seinen Stolz auf sie als hübsche, kleine Prinzessin wollte sie mit aller Macht bewahren. Und zwischen Ellen und Michael standen die Worte von Ellens Mutter aus Kindertagen: „Ach Ellen, schau mal, nun hast du die Tante schon wieder so traurig gemach, weil du dich gar nicht über ihr Geschenk freust. Was bist du doch für ein undankbares Kind“ Und liebe Mädchen machen niemanden traurig.

 

Die Zusammenhänge sind so offensichtlich, dass den Frauen hätte klar sein müssen, warum sie sich mit Männern und echter Nähe so schwer taten. Weit gefehlt. Wie so viele Frauen mit einem verletzten Selbstwertgefühl hatten sie sich in die Illusion geflüchtet, mit ihnen sei alles in Ordnung, und es läge nur an den Männer. Durch die Arbeit mit EFT (Emotional Freedom Techniques = Klopfakupressur) fanden sie zum ersten mal den Zugang zu der Ursache ihrer Schwierigkeiten und konnten sie dadurch erfolgreich lösen. EFT ist eine Methode der Energetischen Psychologie zur Auflösung emotionaler Probleme. Sie geht davon aus, dass ungelöste, negative Erlebnisse Blockaden im Energiefluss des Körpers verursachen, und dass sich diese Blockaden durch Klopfen auf die Endpunkte der aus der chinesischen Medizin bekannten Akupunkturmeridiane auflösen lassen. 

 

Der klassische Ablauf einer EFT-Sitzung ist immer gleich: Die Klientin benennt ihr Hauptproblem in ihrer ganz persönlichen Diktion, dann wird daraus ein Behandlungssatz formuliert und der Grad der emotionalen Belastung auf einer 10er-Skala ermittelt. Nach einer kurzen Einstimmung, durch die unbewusste Selbstsabotagemechanismen aufgelöst werden, beginnt das Klopfen. Während die Klientin sich auf das Problem konzentriert und zur Verstärkung der Konzentration eine Kurzform des Behandlungssatzes wiederholt, beklopft sie (oder ein EFT-Therapeut oder -Coach) die Meridianendpunkte, wodurch die vergrabenen Gefühle wieder an die Oberfläche steigen und gelöst werden. 

 

Bei Anna begann die Sitzung mit der Behandlung ihrer Äußerung: „Keine Ahnung, warum da diese Distanz zwischen Marko und mir ist. Kommt mir vor wie eine Milchglaswand.“ Entsprechend lautete der Behandlungssatz zur Beseitigung einer unbewussten Selbstsabotage: „Obwohl ich gar nicht weiß, warum da diese Milchglaswand zwischen Marko und mir ist, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“ Während des Klopfens wiederholte sie kontinuierlich „keine Ahnung, wieso da diese Milchglaswand ist“, bis sie plötzlich in Tränen ausbrach. Plötzlich war die Erinnerung an die kritischen Worte ihrer Mutter wieder da, und das Gefühl nicht gut genug zu sein, überwältigte sie, aber nur kurz. Während sie weiter klopfte, versiegten die Tränen, und die Aufbauarbeit konnte beginnen, nachdem alle belastenden Szenen mit ihrer Mutter durch EFT systematisch aus ihrem Unterbewusstsein getilgt waren. Durch das Einklopfen von Affirmationen gelang es ihr, bis dato kaschierte Schwächen als Zeichen ihrer Individualität liebevoll anzunehmen und sich auch ihrer eigenen Verletzlichkeit zu stellen, statt sich durch Verteidigungsmechanismen zu schützen. Am Ende des Coachings hatte Anna ein ganz neues Gefühl echter innerer Sicherheit, Freiheit und Stärke entwickelt. Sie empfand ein tiefes Gefühl „ich bin richtig und liebenswert, so wie ich bin“. Zum ersten mal konnte sie sich Marko gefahrlos emotional ausliefern und sich bei ihm fallen lassen. Sie war jetzt als echter Mensch sichtbar und gestattete damit auch ihrem Mann sich komplett zu zeigen. Zu ihrer Verblüffung warf Marko nach einer kurzen Phase der Verunsicherung seinerseits die Maske des allzeit fröhlichen Charmeurs ab und wagte es, Anna seine Selbstzweifel und Versagensängste zu gestehen. Diese schonungslose Ehrlichkeit und Selbstoffenbarung legten den Grundstein für eine Beziehung, die letztlich Annas Traum verblüffend nahe kam... 

 

Auch bei Julias EFT-Coaching ging es um Selbstannahme und zusätzlich um die Fähigkeit, einen Partner mit seinen emotionalen Bedürfnissen wahrzunehmen, statt ihn zur Bestätigung ihrer großartigen Leistungen und ihrer Schönheit zu utilisieren. Ihr Kern-Glaubenssatz lautete: „Ich muss in allem perfekt sein, um Liebe zu verdienen.“ Sie war hochempfänglich für Zeitschriftentitel wie „In drei Tagen 5 kg leichter“, „Die fünf ultimativen Cellulite-Killer“, „Die Anleitung zum multiplen Orgasmus“, „Wie bekomme ich das Gehalt, das ich verdiene“, „Die beruflich erfolgreiche Supermutti“ und „Das müheloses 3-Sterne-Menü“ und „In 10 Schritten zu Charisma“ um Superwoman zu werden. Anders gesagt: Sie war in ihrer Ehe so mit dem Kampf gegen ihr eigentliches Ich und dem Ringen um die  Erschaffung einer fehlerlosen Julia 2.0 beschäftigt gewesen, dass sie weder gemerkt hatte, dass ihr Mann sie liebte wie sie war, noch dass sie ihm dieses aufrichtig hätte erwidern können. Mit EFT begann ihre „Umprogrammierung“. Schritt für Schritt verabschiedete sie die zwanghaften Glaubenssätze über die Notwendigkeit perfekt zu sein und freundete sie sich mit einer lässigeren, entspannteren Haltung zu ihrem Körper und ihrem Lebensstil an. Bei ihr wirkte die Arbeit mit der Choices-Technik, einer von Pat Carrington entwickelten EFT-Variante, besonders gut. Bei dieser Technik wird der Standard-Satzteil „... liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin“ durch einen positiv und im Präsenz formulierten Entscheidungssatz ersetzt. Bei der Behandlung von Julias verzerrter körperlicher Selbstwahrnehmung formulierte sie folgende Sätze: „Obwohl ich meinen Körper hasse, weil ich nicht so dünn bin wie Victoria Beckham, entscheide ich für möglich zu halten, dass ich einen schlanken, wunderschönen Körper habe, dem ich dankbar bin für alles, was er mir ermöglicht.“ Den Perfektionismus in ihrer Lebensführung behandelte sie mit: „Obwohl es mir Angst macht, Dinge anders als 100 prozentig zu tun, entscheide ich zu erleben, wie viel Spaß es mir macht, die Dinge einfach entspannt und gut genug zu erledigen.“ Dann widmete sie sich der Beziehung mit ihrem Ex-Mann, in dem sie klopfte: „Obwohl ich mich schuldig fühle, weil ich Jörgs Bedürfnisse ignoriert habe, entscheide ich mir zu verzeihen und alle Selbstvorwürfe loszulassen.“ „Obwohl ich wütend auf mich bin, weil ich so dumm war Jörgs Qualitäten nicht zu sehen, entscheide ich jetzt zu fühlen, was für ein wunderbarer, liebenswerter Mann er ist.“ Kürzlich traf sie sich mit Jörg zum Kaffeetrinken, und es sieht ganz danach aus, als könne er sich in die entspannte, offene und liebesfähige Julia neu verlieben...

 

Auch in Ellens Fall stehen die Zeichen auf Happy End. Sie behandelte zunächst mit EFT ihre Enttäuschung darüber, Michaels Sehnsucht nach körperlicher Nähe ablehnend gegenüber zu stehen: „Obwohl ich von mir so enttäuscht bin, weil ich Michaels Zärtlichkeit nicht zulassen mag, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“ Beim Klopfen dieses Satzes brach sie spontan in Tränen aus und klopfte daraufhin: „Obwohl ich so traurig bin, weil ich Michaels Zärtlichkeit nicht zulassen mag, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“ Plötzlich spürte sie, wie viel Liebe sie wirklich für Michael empfand. Diese Gefühle waren bisher von ihren Schuldgefühlen überdeckt gewesen. Sie fürchtete stets, seinen Erwartungen nicht gerecht werden zu können und ihn damit zu enttäuschen. Als sich ihr Fokus nun änderte, wuchs der Wunsch, seine Zärtlichkeit und damit seine Gefühle annehmen zu können. Was sich in dem Satz ausdrückte: „Obwohl ich mich unwohl fühle, wenn er mich küsst und streichelt, entscheide ich zu erleben, wie ich mich dabei wohl fühle von ihm geküsst und gestreichelt zu werden.“ Es erforderte einige Klopfdurchgänge, bis auch der letzte Rest von Unwohlsein verschwunden war. Was blieb, war die Unsicherheit über die eigene Fähigkeit, die körperliche Nähe zuzulassen. Diese Unsicherheit ließ sich durch den Satz „Obwohl ich noch nicht sicher bin, dass ich seine Küsse und seine Berührungen zulassen kann, gestatte ich mir mich darauf zu freuen.“ auch lösen. Nach der Behandlung spürte sie in der Tat Vorfreude darauf, von Michael geküsst und gestreichelt zu werden. Was weitergehende Intimität anging, befreite sie sich selbst von dem Druck, der bisher den Erfolg verhindert hatte: „Obwohl ich von mir erwarte, ihm mehr geben zu müssen, als ich zur Zeit kann, entscheide ich mich wohl zu fühlen mit jedem kleinen Schritt, den ich gehen kann.“ Weil Ellen darüber hinaus ihre Neigung zu flüchten kannte, wenn es ihr zu eng wird, erarbeiteten wir auch einen Klopfsatz für Notfälle: „Obwohl es mir gerade alles zu eng wird, entscheide ich mich in dieser Situation wohl und entspannt zu fühlen.“ Sollte sie sich in Zukunft von Michaels liebevoller Gesellschaft emotional bedrängt fühlen, wird sie sich kurz zurück ziehen und so viele Durchgänge mit diesem Behandlungssatz absolvieren, bis sie wieder ruhig und in ihrer Mitte ist. Dann kann sie mit Michael entspannt darüber sprechen, welche Ängste er in ihr ungewollt ausgelöst hat. Da Michael bereits über ihre Arbeit mit EFT informiert ist und sich freut, dass sie aktiv an ihrer Beziehungsvertiefung arbeitet, kann sie bei ihm mit uneingeschränktem Verständnis und seinem Willen zur klärenden Aussprache rechnen. 

 

Wer nun ebenfalls mit EFT Blockaden auflösen möchte, die emotionaler Intimität im Wege stehen, findet im Internet kostenlose Skizzen der Klopfpunkte und exakte Beschreibungen des Behandlungsablaufs. EFT ist eine Methode, die nicht nur bei der Anwendung durch Profis, sondern auch bei der Selbstbehandlung positive Veränderungen