· 

„Das Leben ist schön.“ - 5 Tipps für Lebensfreude in JEDER Lage

Corona-Angst, Weihnachtsstress und Wirtschaftskrise – unter solchen Umständen freudvoll zu leben, ist eine echte Herausforderung. Mentaltrainerin Gabriela Friedrich hat 5 Tipps für Sie, wie es Ihnen garantiert gelingt. 

 

Erinnern Sie sich noch an den preisgekrönten Film „Das Leben ist schön“ von Roberto Benigni? 1997 kam dieses Loblied auf die Kraft der Fantasie und den menschlichen Überlebenswillen in die Kinos. Benigni erzählte in der Tragikomödie, wie es dem italienischen Juden Guido gelingt, seinen Sohn vor der grauenvollen Realität in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager zu bewahren, indem er die dortigen Ereignisse als Elemente eines Spiels umdeutet. Eine clevere Strategie, denn was Guido für seinen Sohn getan hat, können wir auch für uns selbst tun. Wir entscheiden, wie wir die Dinge sehen wollen – und unsere Gefühle folgen. 

Bei Unternehmern ist diese Form der emotionalen Eigenverantwortung verbreiteter als bei Angestellten. Deshalb vermute ich, Ihnen werden einige der folgenden Tipps nicht neu sein. Andere Tipps mögen überraschen, doch auch sie führen zur Freude, unserem Ziel. 

 

1. Tipp: Interpretieren Sie positiv

Unsere Gefühle sind selten das Resultat der Umstände; in der Regel sind sie das Resultat unserer Interpretation bzw. Bewertung der Umstände. Und wie wir etwas interpretieren, entscheiden wir selbst. Freude spüren wir, wenn wir die Corona-Einschränkungen willkommen heißen, weil sie uns mehr Zeit mit der Familie ermöglichen. Wenn wir die beruflichen Umbrüche als Chance sehen, uns technologisch oder mit unserem Produktangebot neu zu erfinden. Wenn wir Weihnachtsvorbereitungen als innere Einstimmung auf den Heiligabend nutzen. Natürlich ist es auch möglich, sich über dieselben Umstände zu ärgern, verbissen dagegen an zu kämpfen, oder sie als Stress und Druck zu empfinden. Doch fühlt sich solch eine Sichtweise nicht nur schlecht an, sie ist auch, wenn sie zur Gewohnheit wird, langfristig der Gesundheit abträglich. Also erklären Sie das Glas für halb voll – Ihre Psyche, Ihre Nebennieren und Ihr Verdauungstrakt werden es Ihnen danken.

 

2. Tipp: Leben Sie im Moment

Die wenigsten Menschen sind mit ihrer Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt. Während sie etwas tun, sind sie in Gedanken in der Zukunft, in der Vergangenheit oder bei anderen Menschen als den gerade anwesenden. Und dabei entgehen ihnen komplett die Geschenke des Augenblicks. Das feine Aroma des Essens, das Lächeln ihres Kindes, das in der Sonne leuchtende Herbstlaub. Ist das nicht schade? Der einfachste Weg zur Freude ist der, häufiger im Moment zu leben und ihn auszukosten. Wo immer Sie sind, seien Sie dort ganz. Mit Ihrem Körper, Ihren Sinnen, Ihren Gedanken und Ihren Gefühlen. Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Gedanken abschweifen, sondern bleiben Sie konzentriert und fokussiert in der Gegenwart, denn nur so können Sie all seine freudvollen Details wahrnehmen. Ganz nebenbei ist dies eine hervorragende Übung gegen Smartphone-Sucht. 

 

3. Tipp: Mindern Sie Belohnungserwartungen

Für anhaltende Freude und Zufriedenheit ist es hilfreich, unser Hirn mit seinen Neurotransmittern zu kennen, insbesondere das Hirnbelohnungssystem, lokalisiert in der Nähe des Hirnstamms, und seinen Botenstoff Dopamin. Lange galt Dopamin als Glückshormon, doch ist es eher für das getriebene, suchende Glück des Leistungsmenschen zuständig. Denn Dopamin pusht Aktivitäten, Erwartungen und Einstellungen, um etwas zu erreichen, wovon wir uns Glück versprechen. Es ist also das Dopamin, das für starke Vorfreude sorgt, wenn wir uns beispielsweise eine neue edle Uhr anschaffen wollen. Und wir sind davon überzeugt, dass uns der Besitz ausgerechnet dieser Uhr rundum glücklich und zufrieden machen wird. Doch ist die Uhr dann da, löst sie gar nicht den großen Glückskick aus. Und Tage später haben wir uns schon daran gewöhnt sie zu besitzen. Gregor Hasler, Professor für Molekulare Psychiatrie, beschreibt dies folgendermaßen: „Unsere Motivation und unser Glück hängen davon ab, wie groß die Belohnung in Bezug auf unsere Belohnungserwartung ist. Je größer die Erwartung und je schneller die Gewöhnung, desto getriebener, enttäuschter und trauriger werden wir sein.“ Drehen wir das Ganze um, wird daraus ein Rezept für Freude: Fahren Sie Ihre Belohnungserwartung ein wenig herunter und kultivieren Sie gleichzeitig ein Gefühl der Dankbarkeit für das, was Sie da erworben haben. Erfreuen Sie sich immer wieder bewusst und mit allen Sinnen daran, so wird es nie zur Selbstverständlichkeit und das schöne Gefühl hält lange an. 

 

4. Tipp: Bringen Sie Farbe in Ihr Leben

Eine Facette von Freude ist dieses Gefühl der Lebendigkeit, bei der alles kribbelt. Doch ist unser Alltag von Routinen und „netter Sicherheit“ bestimmt, bleibt diese Art der Freude aus. Um sie zu erleben, brauchen wir neue Erlebnisse mit einem Touch von Risiko, Überraschung, Ungewissheit. Das kann z.B. Fallschirmspringen, ein Ausflug in den Klettergarten oder auch Sex an Orten sein, wo die Gefahr besteht erwischt zu werden. In derartigen Situationen werden die Hormone Adrenalin und Phenethylamin ausgeschüttet, die uns aufputschen und für Aufregung, Kribbeln im Bauch und rauschartige Gefühle sorgen. Wir fühlen uns ein bisschen wir frisch verliebt, nur dass wir dafür keine neue Frau bzw. Mann kennen zu lernen brauchen. Ist das nicht praktisch? 

 

5. Tipp: Kreieren Sie freudvolle Realität

In meinem Text "Das Ende von ich schaffe das" (www.maenner-sind-wundervoll.de/mut-in-krisen/) habe ich eine Übung beschrieben, die ich einem von Corona-bedingter Auftragsflaute gebeutelten Coachee beigebracht hatte. Noch am selben Tag erhielt er – völlig unverhofft – zwei Aufträge. Im Oktober schickte er mir folgende Mail: „Mittlerweile habe ich extrem viel zu tun. Fast 24/7. Denn ich mache konsequent zweimal täglich unsere Übung, bekräftige dabei morgens, dass ich einen tollen Tag haben werde, und bedanke mich abends für den Tag.“ Bei solchen Erfolgsmeldungen bin ich immer wieder verblüfft, welche Macht unser Geist und unsere Intentionen zu haben scheinen. Der Klient hatte sich tatsächlich mit Visualisierungen und Affirmationen eine freudvolle berufliche Realität kreiert. Nun kennt man derartige Praktiken in vielfältigen Varianten in allen Kulturkreisen, bei manchen nehmen sie auch eine Gebetsform an. Und immer wieder berichten Menschen, die Derartiges mit Inbrunst und Vertrauen praktizieren, wie sich ihre Realität – und auch ihre emotionale Befindlichkeit – eindeutig verbessert haben. Phänomene, die unsere Wissenschaft (noch) nicht zu erklären vermag. Doch sollte uns das nicht abhalten, mit inneren Bildern und Intentionen Lebensumstände zu kreieren, die uns glücklich machen.

 

Fazit: Freude ist machbar. Unter allen Umständen. Legen Sie los.