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Heilung ohne Wirkstoff - Glauben, Gefühle und Visualisierungen im Dienst der Gesundheit

Bewusste Emotionsregulierung, Überzeugungen und die Arbeit mit inneren Bildern sind nicht nur für unsere psychische Gesundheit wichtig, sondern auch für die körperliche. Lesen Sie hier Beispiele für die wundersame Macht unsere Gefühle.

Aus Medikamententests kennen wir den Placebo-Effekt: Eine Gruppe der Probanden erhält das echte Medikament, die andere ein paar Kügelchen ohne Wirkstoff. Und – oh Überraschung – auch diejenigen, die nur glauben, ein Medikament erhalten zu haben, verspüren Besserung. An der Uniklinik Hamburg hat man hierzu schon vor rund 16 Jahren eine Studie angefertigt: 19 Studenten sollten stark schmerzlindernde Cremes auf dem Rücken beider Hände auftragen, anschließend wurden Schmerzreize mit dem Laser gesetzt und das Feedback der Studenten eingeholt. Tatsächlich empfanden die Studenten nicht nur eine Linderung bei dem mit echter Schmerzcreme behandelten Handrücken, sondern zur Hälfte auch bei dem mit dem Creme-Placebo. Aufnahmen mit dem Kernspintomografen zeigten, dass auch ohne Wirkstoff drei Areale im Gehirn aktiv wurden, die in der Regel an der Schmerzverarbeitung beteiligt sind. Sie sorgten dafür, dass der Körper morphiumartige Substanzen ausschüttete, was die Schmerzen linderte.

Dieser Bedeutung unserer Überzeugungen auf die Gesundheit sollten wir mehr Aufmerksamkeit schenken. Sie können Heilungen bewirken, die Mediziner staunen lassen, weil sie bis jetzt noch nicht vollumfänglich erklärbar sind. Dabei gibt sich zumindest die Psychoneuroimmunologie schon alle Mühe, die Wechselwirkung der Psyche, des Nervensystems und des Immunsystems zu erforschen. Und die Psychoneuroendokrinologie bezieht außerdem die Wechselwirkungen des Hormonsystems mit ein. Ohne Zweifel haben wir es bei dem Zusammenspiel von Psyche und Körper mit einem System größter Komplexität zu tun, das zu verstehen noch eine Weile dauern wird. Doch sollten uns die Lücken in der wissenschaftlichen Erkenntnis nicht davon abhalten, bereits hier und heute mit Gedanken, Gefühlen und Visualisierungen zu experimentieren.

In meiner Coachingpraxis tue ich dies, wann immer mich Menschen mit körperlichen Beschwerden um Hilfe bitten. Nun bin ich weder Ärztin noch Heilpraktikerin, verfüge also über keine medizinischen Möglichkeiten, auf die Erkrankungen direkt einzuwirken. Wohl aber kann ich der Frage nachgehen, ob die gesundheitlichen Probleme seelische Aspekte haben. Was meine ich damit? 

Psychische Dauerbelastungen wie Groll, Ärger, Ängste, Selbstzweifel, Stress, Sorgen, Einsamkeit und auch zwischenmenschliche Konflikte können alle Arten von physischen Symptomen bewirken oder bestehende Erkrankungen verstärken. Adressierten wir die psychischen Faktoren mit geeigneten Mentaltechniken, stellt sich erstaunlich häufig eine Verbesserung des Gesundheitszustandes ein. Denn viele Prozesse der Gesunderhaltung bzw. Heilung werden von Emotionen gesteuert. Beispielsweise ist da die Genexpression – ein Prozess, bei dem das genetische Material der Zellen in eine für uns nutzbare Form, d. h. in Proteine oder RNA-Moleküle, überführt wird. Nur wenn der Prozess reibungslos abläuft, werden alle Produkte korrekt gebildet und der Mensch bleibt gesund bzw. regeneriert sich schnellstmöglich. Umweltreize wie Ernährung, Schlaf, Sport und eben auch die Gefühle nehmen Einfluss auf die Genexpression, weshalb man beispielsweise beobachten kann, dass die Wundheilung bei jemandem in einer angespannten Lebenssituation langsamer verläuft als bei einem glücklichen, entspannten Menschen.

Ein weiterer bekannter Aspekt ist, dass bei Dauerstress die Nebennieren angeregt werden, zu viel Cortisol auszuschütten, was die Immunabwehr verschlechtert. Damit können Viren und Bakterien weniger gut abgewehrt werden, und es erhöht sich das Risiko für Krebs. 


Negative Gefühle wie Angst und Ärger scheinen auch auf die Amygdala (Mandelkern), das Emotionszentrum im Hirn, zu wirken. Unter Stress gibt sie Signale an das Knochenmark und andere Körperregionen, vermehrt weiße Blutkörperchen und weitere Entzündungsstoffe zu produzieren. Die Folge ist eine sogenannte Inflammation, d. h. chronische Entzündungen im Körper. Sie kann jedes Gewebe, jedes Gelenk und besonders die Wände von Arterien angreifen. Mögliche Folgen reichen von Erschöpfung über Gelenkentzündungen bis zu Herzinfarkt oder Schlaganfall. 

Was wir gerade fühlen – Liebe, Dankbarkeit oder Wut – verändert zudem das Schwingungsfeld unseres Herzens. Bereits in den 60-er Jahren entdeckt man, dass das Herz als stärkste elektromagnetische Kraftquelle des Körpers ein mehrere Meter weit reichendes Schwingungsfeld erzeugt. Mit ihm synchronisieren sich die Schwingungsfelder aller anderen Organe, also auch das des Gehirns. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Schwingungen regelmäßig und harmonisch sind, wie sie von Gefühlen der Dankbarkeit, Freude oder Liebe ausgelöst werden. Denn solch ein positives Feld ist der Organfunktion zuträglich – und damit der Gesundheit.

Dies sind nur einige wenige der bekannten Wirkzusammenhänge – es gibt noch viele mehr, wie beispielsweise die Verbindung des Gehirns mit den Verdauungsorganen über den Vagusnerv. Und in jedem dieser Fälle gilt: Nur mit einer positiven, entspannten Geisteshaltung laufen die Vorgänge in unserem Körper reibungslos ab. Wir tun also gut daran, uns von traumatischen Erfahrungen, emotionalen Dauerbelastungen oder toxischen Mitmenschen zu befreien, wenn uns an unserer Gesundheit gelegen ist. 

Außerdem können wir unsere Geisteskräfte kreativ nutzen und so mit etwas Glück wundersame Heilungserfolge erzielen. Nicht ohne Grund wird immer wieder von Wunderheilungen berichtet – sie sind kein Mythos, sondern ein erstaunlich häufig auftretendes Phänomen. Schauen wir uns einige Beispiele dafür an, was der Glaube an Heilung und die Arbeit mit inneren Bildern auszurichten vermögen. Es sind Fälle aus meinem nahen Umfeld, die ich mitverfolgen konnte:

Da ist der IT-Consultant, der sich beim Radfahren beide Ellenbogen zerschmetterte. Der Ellenbogen ist ein recht kompliziertes Gelenk, das oft Operationen mit Metallimplantaten oder das Einsetzen einer Prothese erfordert. Auf all dies verzichtete der ITler dankend, legte sich ins Bett und begann zu visualisieren, wie kleine Heinzelmännchen in seinen Ellenbogengelenken alles Stück für Stück wieder zusammenfügten und stabilisierten. Nun war dieser Mann äußerst mediatiationserfahren und geduldig – der Prozess zog sich über einige Wochen. Dann trat er bei seinen Ärzten zur Untersuchung an. Diese attestierten ihm verblüfft, dass beide Ellenbogengelenke perfekt verheilt und wieder 100-prozentig beweglich waren.

Die Cousine meiner Mutter setzte ebenfalls auf Visualisierungen und Mediation, verbunden mit einem gesunden Lebensstil, als bei ihr Brustkrebs festgestellt wurde. Und es gelang ihr, ihn ohne Medikamente, Chemo, Bestrahlung oder OP ganz alleine vollständig zum Verschwinden zu bringen.

Der aktuellste Fall ist mein ehemaliger Nachbar und guter Freund. Er ist Pastor einer Heilungs- und Befreiungskirche und zog sich in diesem Jahr im Fuß eine schwere, zu spät entdeckte Infektion zu. Sie wurde so schlimm, dass aus dem Fuß eine Menge fauliges Fleisch entfernt werden musste. Zwei OPs später, hieß es: „Wir werden eine Hauttransplantation mit Haut aus Ihrem Oberschenkel vornehmen müssen, um die Wunde vollständig zu schließen. Dies kann aber frühestens im Herbst passieren – so lange wird es dauern, bis die Heilung ausreichend fortgeschritten ist. Und bereiten Sie sich darauf vor, in Ihrem Fuß nicht mehr viel Gefühl zu haben – die Nerven sind stark beschädigt.“ Für meinen Freund war es die selbstverständlichste Sache der Welt, um Heilung zu beten. Und natürlich betete auch seine Gemeinde, die Wunde ihres Pastors möge sich rasch und gut schließen und die Nerven sich regenerieren. Im Sommer musste er wieder zur Kontrolle antreten. Die Ärzte konnten kaum glauben, was sie sahen: Auch ohne Transplantation hatte sich die riesige Wunde komplett geschlossen – lange vor der prognostizierten Zeit. Und jeden Test, ob die Nerven noch reizempfindlich waren, quittierte mein Freund mit einem lautstarken: „Autsch!“ Ja, sie waren es. 

Nein, ich habe dafür auch keine Erklärung. Aber was funktioniert, ist gut, oder?