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Für Autoren und Schriftsteller: Frei von Ängsten, Selbstzweifeln und Schreibblockaden

August 2011

Methoden und Tipps gegen Schreibblockaden gibt es viele. Mindmapping, Ortswechsel, für intensiven Termindruck sorgen – spricht man mit professionell Schreibenden, hat jeder seine ganz persönlichen Lösungen, um die inneren Schranken zu überwinden. Was jedoch fehlt, sind Wege, um mit tiefer sitzenden Ängsten, (Selbst)-Zweifeln oder mentalen Erfolgssaboteuren umzugehen, die die Freude am Schreiben bzw. Texten und die Vermarktung der Texte beeinträchtigen. Hier bieten sich Mentaltechniken wie BSFF als schnelle, risikolose Selbsthilfeverfahren an. Mit ihnen ist es möglich, die Ängste und mentalen Bremsen an der (oft zunächst unbewussten) Wurzel zu packen und zu beseitigen.

 

Einsatzmöglichkeiten:

A.  Vor dem Schreiben bei Gedanken oder Gefühlen wie

- lähmender Versagensangst

- der Angst vor dem Umfang des Projektes

- dem Zweifel, dass sich doch niemand für das interessiert was man schreiben will

- dem Zweifel, ob man etwas Besonderes zu sagen hat

- dem Zweifel, ob der Buchmarkt so ein Buch noch braucht

- der Überzeugung, dass man nicht so gut schreiben zu kann wie andere Texter oder Autoren 

   und man deshalb gar nicht anzufangen braucht

- einem negativem Selbstbild („jemand wie ich ist doch kein erfolgreicher Texter/Autor“)

 

B. Beim Schreiben bei Gedanken, Gefühlen oder Symptomen wie

- Druck im Bauch, Enge in der Brust

- Gedanken wie „finde ich die richtigen, angemessenen Worte/die große Idee?“

 

C. Bei der Vermarktung bei Gedanken und Gefühlen wie

- der Angst vor (erneuter) Ablehnung

- der Angst vor Kritik

- der Angst ganz persönliche Texte öffentlich zu machen und sich zu zeigen

- Überzeugungen, dass es schwer ist einen Verleger zu finden oder einen Kunden zu begeistern

- der Überzeugung, dass es unbescheiden ist sich zu loben und anzupreisen 

- der Überzeugung, vom Schreiben oder Texten nicht leben zu können

- „mit wem werde ich verglichen, wenn ich berühmt werden will?“

 

Die Methode:

Methoden wie BSFF, auch genannt das Anti-Virenprogramm fürs Unterbewusstsein, ermöglichen den Zugriff auf die unbewussten Wurzeln aller emotionalen oder mentalen Probleme und unerwünschten Verhaltensautomatismen. Damit können alte Konditionierungen leicht losgelassen und durch eine neue, positive innere Haltung ersetzt werden.

 

BSFF:

BSFF ist die Abkürzung von Be Set Free Fast™, was sinngemäß so viel bedeutet wie “Sei schnell davon frei” und ist ein Akronym für “Behavioral & emotional symptom elimination training for resolving excess emotion — fear, anger, sadness & trauma”, etwa: “Training zur Beseitigung von verhaltensbezogenen und emotionalen Symptomen zur Auflösung übermäßiger Emotionen – von Angst, Wut, Traurigkeit und Trauma”. Die Methode ist das Lebenswerk des amerikanischen Psychologen Dr. Larry Philipp Nims und eine Weiterentwicklung der bekannten Methoden EFT (Emotional Freedom Technique = Klopfakupressur) und TFT (Thought Field Therapy). Darüber hinaus ist sie verwandt mit der Hypnotherapie und enthält Elemente aus dem NLP. Sie entspricht wissenschaftlichen Kriterien und bewährt sich in den USA und vielen weiteren Ländern seit Jahren mit großem Erfolg. Dort wird sie u.a. im Managercoaching für Peak Performances eingesetzt. BSFF aktiviert die aufbauenden Kräfte des Unterbewusstseins und beseitigt die emotionalen Wurzeln einschränkender Glaubenssätze direkt im Unterbewusstsein – also am Ort ihrer Entstehung. Anders gesagt: Man löst durch negative Erfahrungen verursachte  Konditionierungen auf, verantwortlich für Ängste, Zweifel und andere emotionale Fremdsteuerung sind. Man heilt sozusagen sein vergangenes Selbst. Dies geschieht, in dem man mit BSFF die neuronale Verbindung zwischen Hippocampus und Amygdala auflöst. Dadurch können alte emotionsgeladene Erfahrungen nicht mehr getriggert werden, verlieren also ihren Einfluss auf das Hier und Jetzt, und man wird frei in seinem Denken, Fühlen und Handeln.   

Hierfür wird durch lautes Lesen eines mehrseitigen Textes eine komplexe „Handlungsanweisung“ im Unterbewusstsein verankert, die jederzeit durch ein Codewort für das zu behandelnde Problem/Gefühl etc. aktiviert werden kann, in dem man sagt oder denkt: „Liebes Unterbewusstsein, bitte behandle XXX mit BSFF. Jetzt. Schlüsselwort“. Das Schlüsselwort ist ein selbst gewählter, positiv besetzter Begriff, der bei der Installation der Handlungsanweisung mit verankert wird. Manche wählen abstrakte Worte wie „Liebe“ oder „Hoffnung“, andere ihren Lieblingsurlaubsort, den Namen ihres Haustiert o.ä.   

 

In der gleichen Weise lassen sich auch Affirmationen viel wirksamer im Unterbewusstsein verankern als dies ohne BSFF der Fall ist. Erfolgsentscheidend ist es, die Sätze so zu wählen, dass sie keinen inneren Widerstand auslösen. Deshalb orientiert man sich besser an der Choices-Technik von Pat Carrington, die mit „Entscheidungssätzen“ und inneren Erlaubnissen arbeitet, als am klassischen positiven Denken. Eine typische Affirmation aus dem positiven Denken würde „Ich bin erfolgreich“ lauten, was das Unterbewusstsein nicht akzeptieren könnte, wenn die Kluft zwischen Ist-Situation und Affirmation zu groß ist. Ein erster annehmbarer Schritt wäre z.B. der Satz: „Ich erlaube mir jetzt mich erfolgreich zu fühlen.“ Oder bei großen Selbstzweifeln und niedrigem Selbstwert: „Ich entscheide für möglich zu halten, dass ich Erfolg verdiene.“ So verändert man die Glaubenssätze ganz behutsam Schritt für Schritt. Was etwas ganz anderes ist als das übliche Positive Thinking. Der Vorteil des Verfahrens: Es ist eine rein mentale Methode, die man im Bedarfsfall jederzeit und überall anwenden kann, ohne dass es umstehende Menschen bemerken. Sie ist schnell erlernbar und gut als Selbsthilfetechnik geeignet, um den Kopf wieder zum Schreiben frei zu bekommen.

 

Beispiele aus der Praxis:

Am schnellsten lassen sich die Ängste, Zweifel und hinderlichen Gedanken beseitigen, für die es einen klaren Auslöser gibt, den man auch als solchen identifizieren kann. Ein Beispiel: Ein Kunde oder Verleger, auf dessen Meinung man große Stücke hält, hat den eigenen Text hart kritisiert oder abgelehnt. Seitdem ist man bei der Selbstvermarktung gehemmt. Behandelt man nun diese alte prägende Erinnerung mit BSFF, befreit man sich in Minutenschnelle von allen damit zusammenhängenden unerwünschten Konditionierungen, die einen hemmen. Meist geht so eine mentale Behandlung auch mit einem körperlich wahrnehmbaren Gefühl der Erleichterung und Befreiung einher. Um den Erfolg der Behandlung zu überprüfen, führt man sich die belastende Erinnerung noch einmal vor Augen und stellt dann zumeist fest, dass dies nur noch mit Mühe und wie aus großer Entfernung möglich ist und die Erinnerung keine emotionale Reaktion mehr auslöst. 

Der nächste Schritt könnte nun sein, im Unterbewusstsein noch eine Überzeugung zu verankern, die das Selbstmarketing leichter macht. Wohltuend könnte der Satz sein: „Ich entscheide zu erleben, mich sicher und gelassen zu fühlen, wenn ich meinen Text anbiete.“ Oder wie wäre es mit: „Ich freue mich, meinen Text zu präsentieren und für ihn genau den richtigen Verlag zu finden.“ Wenn dem nun der Glaubenssatz „es ist unglaublich schwer einen Verleger zu finden“ im Wege steht, lässt sich auch der mit BSFF behandeln. Man könnte ihn zum Beispiel ersetzen durch „ich bin jetzt bereit für möglich zu halten, dass mein Text überraschend leicht auf die richtige Weise und zum perfekten Zeitpunkt veröffentlicht wird“.

 

Während bei der Auflösung belastender Erfahrungen im Allgemeinen eine einmalige BSFF-Anwendung ausreichend ist, erfordern hinderliche Glaubenssätze ohne eindeutige Ursache meist einige Wiederholungen. Diese Erfahrung machte auch eine Texterin, die ein Sachbuch als Auftragsarbeit angenommen hatte und an der Größe der Aufgabe schier verzweifelte. Ihre Versagensängste und das Gefühl, vor einem zu großen Berg an Arbeit zu stehen, ließen sie in Ablenkungen flüchten, bis sie begann mehrfach täglich BSFF mit folgendem Satz anzuwenden: „Ich bin bereit mich überraschen zu lassen, wie leicht es mir fällt die Arbeit an diesem Buch konsequent, gut und mit Freude zu Ende zu bringen“. Danach fiel es ihr das Schreiben des Buches spürbar leichter. 

BSFF ist auch eine exzellente Methode um Selbstkritik, Schuldgefühle und Unverzeihen aufzulösen, die beispielsweise just entstehen können, wenn man sich dabei ertappt die Arbeit durch Flucht in andere Beschäftigungen immer wieder hinauszuzögern. Solche Selbstvorwürfe erhöhen den Druck nur unnötig, lassen sich aber mit der Mentaltechnik innerhalb weniger Minuten beseitigen und sorgen für innere Entspannung.

 

Manche Menschen wissen zunächst nicht, an welchem Punkt ihrer Ängste oder Blockaden sie mit BSFF beginnen sollen. Hier bietet sich als direkter Weg die Behandlung der körperlichen Symptome an. Ängste und Zweifel äußern sich oft als Kloß im Bauch oder der Last auf den Schultern. Während man sich diesen Aspekten widmet, kommen oft unverhofft neue Dinge ins Bewusstsein, die mit dem Problem in Zusammenhang stehen und losgelassen werden wollen. Bilder, Sätze oder Gefühle tauchen plötzlich auf, die tiefere Ursachen offenbaren, wenn man ihnen Aufmerksamkeit schenkt und sie ebenfalls behandelt. Auf diese Weise bewirkt BSFF zusätzlich zur schnellen Befreiung von störenden Gefühlen auch einen intensiven Prozess der Selbstexploration.

 

Fazit: BSFF ist eine noch relativ unbekannte Methode mit einem breiten Einsatzgebiet und kann für Texter und Autoren als Ergänzung zu bekannten Verfahren gegen Schreibblockaden hilfreich sein. Sie lässt sich vielfältig kreativ modifizieren, mit anderen Verfahren und Therapieformen kombinieren und den eigenen Bedürfnissen und Themen anpassen. Aufgrund ihrer Ursprünge in der Hypnotherapie kann man mit dem bewussten Einsatz nuancierter Sprache schnelle, deutlich spürbare Ergebnisse erzielen.